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ATLAS OF THE HUMAN BRAIN

Universeller Hirnatlas erhält Auszeichnung der „British Medical Association“

Eben wurde die völlig neu gestaltete 4. Auflage des „Atlas of the Human Brain“ (Juergen K. Mai, Milan Majtanik, George Paxinos) von der British Medical Association ausgezeichnet (Award for the “Best Illustrated Book” of 2015). Der Atlas zeigt in bisher unerreichter Auflösung und Ausführlichkeit die Anatomie des menschlichen Gehirns in Übereinstimmung mit der radiologischen Anatomie des Individualgehirns.

Beinahe täglich erfährt man von „neuen“ Vorkommnissen im Gehirn. Sei es der Ort für die romantische Liebe, Aggression oder Aversion... Wie bei einem Bericht über angesagte Urlaubsregionen möchte mancher die Örtlichkeiten etwas näher kennenlernen und sich mit den Gegebenheiten näher vertraut machen. Nun ist es im Gehirn schwieriger, sich zurechtzufinden und die Berichte einzuordnen. Die „Landkarten“ des Gehirns lassen sich nicht wie Straßenkarten ausbreiten sondern bilden ein dreidimensionales kompliziertes Konstrukt. Die Regionen des Gehirns auf zweidimensionalen Atlastafeln verlässlich abzubilden erinnert an die Quadratur des Kreises.

Eine Forschergruppe aus Düsseldorf hat dieses Problem offenbar gelöst. Sie stellen einen neuen Atlas vor, der in einer großen Serie von Hirnschnitten die Architektur des Gehirns in ungewohnter Auflösung darstellt. Was wie Fotografien von zell- und fasergefärbten Schnitten imponiert, sind in Wirklichkeit Darstellungen mathematisch bearbeiteter Schnitte, die an ein international verwendetes Standardgehirn angeglichen wurden. Dies wurde erreicht, indem aus sehr vielen Einzelschnitten ein dreidimensionales Gehirn geschaffen wurde, das wiederum an den „Mittelwert“ von Einzelgehirnen angepaßt wurde. Das „Mittelwert“-Gehirn wurde von einer Forschergruppe im Montreal Neurological Institute aus 152 MRI Datensätzen entwickelt und kostenfrei weltweit verfügbar gemacht. Es bildet gegenwärtig den Goldstandard für die Zuordnung von anatomischen und funktionellen Daten in individuelle MRI-Datensätze.

Prof. Dr. Juergen K. Mai und Dr. Milan Majtanik

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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